Einreisestopp in die USA: Keine Visa für Basketballteam
Senegals Basketballerinnen dürfen nicht zum Trainingslager in die USA einreisen. Der Premier ordnet Übungseinheiten in Dakar an.

In einer auf dem Instagram-Account des senegalesischen Basketballverbands veröffentlichten Stellungnahme des Sportministeriums heißt es, dass neben fünf Spielerinnen, zwei Funktionären, einem Arzt, einem Physiotherapeuten, dem Trainer, einem Teambetreuer und einem Delegierten des Ministeriums die Visa verweigert worden seien. Details zu den Hintergründen wurden nicht genannt. Auf Nachfrage des US-Senders CNN, teilte das Außenministerium mit, dass es grundsätzlich keine Auskunft über einzelne Fälle gebe.
Ob die Verweigerung der Visa mit der Abschottungspolitik unter US-Präsident Donald Trump zusammenhängt, lässt sich demnach nicht eindeutig belegen. Senegal steht jedenfalls nicht auf der Liste der zwölf Länder, für die nach einem Präsidialerlass generelle Einreiseverbote gelten. Neben Afghanistan sind das Myanmar, der Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran; Libyen, Somalia, der Sudan und Jemen. Darüber hinaus kursieren Meldungen, nach denen der Einreisebann um 36 Länder erweitert werden soll, darunter 25 aus Afrika. Auch Senegal wäre davon betroffen.
Grundsätzliche Ausnahmen von Visarestriktionen für Sportlerinnen und Sportler gibt es nicht. Nur für die Fußball-WM 2026 und die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles 2028 sowie weitere Sportgroßereignisse, die das Außenministerium als solche definieren kann, gibt es Sonderregelungen für Athletinnen und Athleten, den Trainer- und Funktionärsstab oder Familienmitglieder. Ein Trainingslager einer Basketballmannschaft aus dem Senegal gehört gewiss nicht dazu.
Für Senegals Premier Ousmane Sonko gehört das Verhalten der USA jedenfalls nicht zu einer Beziehung, „die auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamem Nutzen beruht“, wie er schrieb. Das Verhältnis zu China sei da schon besser. In seinem Post bedankte er sich bei der Volksrepublik ausdrücklich für die finanzielle Unterstützung bei der Vorbereitung der Olympischen Jugendspiele 2026 in Dakar.
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